(Wolfdietrich Schnurre)
Eine Kaulquappe hatte einen Weissfisch geehelicht. Als ihre Beine wuchsen und sie ein Frosch zu werden begann, sagte sie eines Morgens zu ihm:
„Martha, ich werde jetzt bald einer Berufung aufs Festland nachkommen müssen.
Es wird angebracht sein, dass du dich beizeiten daran gewöhnst, auf dem Lande zu leben.“
„Aber um Himmels willen!“ rief der Weissfisch verstört, „bedenke doch, Lieber: meine Flossen! Die Kiemen!“
Die Kaulquappe sah seufzend zur Decke empor. „Liebst du mich, oder liebst du mich nicht?“
„Ei, aber ja“ hauchte der Weissfisch ergeben.
„Na also“, sagte die Kaulquappe.